Social Media Marketing als Chance – Teil 1: Eine Einführung

von Stefan Peterson
Veröffentlicht am Dienstag, Februar 3, 2009 in Marketing

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Um aus einer wirtschaftlich schwierigen Zeit als Gewinner hervorzugehen braucht man mehr als ein wenig Glück. Wer einem großen Wettbewerb ausgesetzt ist braucht Innovationen, unentdeckte Nischen oder ein cleveres Marketing. Wer in dieser Zeit auf das richtige Pferd setzt, kann als großer Gewinner aus der Krise hervorgehen.

Um einen Unternehmer davon zu überzeugen für Werbung Geld auszugeben, brauchte man schon immer jede Menge Überzeugungskraft und Geduld. In wirtschaftlich guten Zeiten wird gerne als Gegenargument folgendes geliefert.

“Wir brauchen keine Werbung, unsere beste Werbung sind unsere Produkte wie man sieht”

In schwierigen Zeiten dagegen ist natürlich jeder Cent für andere Dinge wichtiger. Das erste was zusammengestrichen wird ist der Werbeetat. In diesem Zusammenhang fällt mir immer ein Zitat ein, was heute immer noch zutreffend ist.

“Ohne Werbung wäre ich Millionär!”

Jean Paul Getty (1892 – 1976), Multimilliardär

Was ist Social Media Marketing?

Einfach ausgedrückt bedeutet Social Media Marketing nichts anderes als eine Marketing Kampagne ins Leben zu rufen, und diese dann bestmöglich durch die sozialen Netzwerke zu verbreiten. Natürlich ist das einfacher gesagt als getan und nicht jeder kleine Onlineshop kann einfach mal so eine Marketingkampagne aus dem Hut zaubern. Um eine erfolgreiche Kampagne starten zu können und erfolgreich im Social Marketing zu sein, muss man erst einmal verstehen wie es funktioniert.

Funktionsweise des Social Media Marketing

Die meisten die mit dieser Marketingmethode scheitern fehlt es oft an dem nötigen Verständnis. Grundsätzlich unterscheide ich zwischen zwei verschiedenen Wegen.

  • Setzen und Verbreiten von Backlinks
  • Aufbau und Pflege von Netzwerken

Wenn man sich für eines, oder sogar beide Ziele entschieden hast, ist man schon ein großes Stück weiter. Beide Wege eignen sich hervorragend um seine gesteckten Ziele zu erreichen. Allerdings gilt auch hier, dass man erst einmal verstehen muss wie dieses Web 2.0 funktioniert.

Zur besseren Erklärung ziehe ich dazu gerne einen normalen Sportverein heran. Ja, das Web 2.0 ist in diesem Beispiel der Sportverein und wir haben eine Mitgliedschaft. Wir haben uns also entschieden aktiv oder auch passiv am Vereinsgeschehen teilzunehmen. Man sieht sich die einzelnen Sparten an und nimmt rege daran teil sofern man etwas beizutragen hat. Man führt Gespräche, gibt fachliche Kommentare, antwortet auf Fragen und stellt selbst welche. Wenn man das stetig und freundlich geschafft hat, dann wird man auch Freunde finden die die fachlichen Informationen schätzen. Genau dann wird es auch kaum jemanden stören, wenn man auch mal auf seinen Onlineshop hinweist. In den bekannten sozialen Netzwerken funktioniert diese Herangehensweise genauso, zumindestens annähernd. Ohne eine Kommunikation mit dem Gegenüber wird keiner glauben und vor allem auch keiner wissen, dass man ein Fachmann ist auf seinem Gebiet.

Beachtet man diese Gundregeln, so werden sicher schnell “Freunde” gefunden, man wird verlinkt, vernetzt sich und die eigenen Produkte vermarkten sich besser.

Effektiv wird eine breite Vernetzung allerdings erst dann, wenn man vorher klare Ziele definiert hat und sie nicht aus den Augen verliert.

Welche Ziele möchte ich mit der Kampagne erreichen?

  • Kunden hinzugewinnen
  • Neuen Kundenstamm aufbauen
  • Verkäufe steigern
  • Bekanntheitsgrad steigern
  • Neue Märkte eröffnen
  • Kommunikation mit den Kunden verbessern
  • Erhöhung der Besucherzahlen der Webseite
  • Markenimage (Erscheinungsbild) verbessern bzw, aufbauen (Online Reputation)
  • Steigerung des Markenimages

Ziele die man sich selbst zu hoch steckt, machen auch beim dieser Marketingform wenig Sinn. Lieber kleine aber erreichbare Ziele stecken und dabei das große Ziel nie aus den Augen verlieren. Hat man sein Ziel erst einmal definiert, dann gilt es einen Plan zu entwickeln.

Die Strategie

Um eine Strategie zu entwickeln sollte man sich zuerst ein paar Fragen stellen.

  1. Welche Produkte eignen sich für die Social Networks?
  2. Wie platziere ich diese Produkte?
  3. Passt mein Layout auch grafisch in diese Communities?
  4. Wie drücke ich mich dort werblich aus?
  5. Welche sozialen Netzwerke passen am besten zu meinen Produkten?
  6. Welche Reaktionen könnten auf mich zukommen?
  7. Wie gehe ich mit negativer Kritik in Blogs usw. um?

1.) Die erste Frage kann man sich natürlich nicht selbst beantworten. Hier wäre schon der erste Start in die sozialen Netzwerke angebracht. Freunde und Bekannte sind in diesem Fall die falschen Ratgeber. Auf gehts in die Welt der Blogs, Foren und Communities! Fleißig recherchieren und schauen ob und wenn ja wie die Konkurrenz dort auftaucht. Am besten man sucht schon einmal nach seinen spezifischen Produktbegriffen. So kann man sehr schnell herausfinden welche Produkte in den Social Networks interressant sind.

2.) In einem angebrachten Maße wird sich keiner darüber beschweren, dass man seine eigenen Produkte bewirbt. Wer Hilfestellungen gibt oder wertvolle Beiträge, eBooks oder sonstiges kostenloses ins Netz stellt, dessen Produkte wird man auch mit Interesse begutachten. Wenn sich ein potentieller Kunde gut beraten fühlt, dann wird er auch dort seine erste Anlaufstelle finden.

3.) Das komplette Corporate Identity braucht man nun wirklich nicht zu ändern. Es könnte aber durchaus helfen, wenn man in einer Web 2.0 Community nicht mit einem Standard Layout wirbt.

4.) Auch die Werbesprache sollte wohl überlegt sein und dennoch zum Unternehmen passen. Eine Mischung die beide Seiten bedient wäre hier eine clevere Lösung.

5.) In einem Netzwerk in dem sich hauptsächlich 12-20 jährige tummeln ist sicher nicht der richtige Platz für Heizdecken. Es gibt für nahezu jedes produkt die passende Community.

6.) Kritiken ob positiv oder negativ sind kein Fluch sondern ein Segen! Sie helfen Fehler zu erkennen und Dinge zu verbessern. Durch jede Art der Kommunikation kommt man ein Stück vorwärts.

7.) Mit negativen Kritiken kann man oft mehr anfangen als mit den positiven. Von einer konstruktiven lernt man meistens wesentlich mehr über die eigenen Fehler. Wer diese erkennt und abstellt kann manchmal sogar 2 Schritte auf einmal vorwärts machen.

So, ich hoffe mit diesem ersten Teil schon einmal einen guten Überblick über die Funktion des Social Media Marketings gegeben zu haben und würde mich sehr freuen, wenn wir uns im nächsten wieder lesen. Dann werde ich mehr ins Detail der einzelnen Social Networks gehen und die Vor und Nachteile aufzeigen.

Rock on…

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